Wölfe in Dresden vor der Frauenkirche eingefallen!
In Dresden heulen die Wölfe. Dort wo sonst die ausländerfeindliche Bewegung PEGIDA gegen Flüchtlinge und Staat hetzt, steht ab dem 16. März 2016 ein riesiges Wolfsrudel. Die Wölfe stehen symbolisch für Hasser, Brandsatz Werfer, Neo-Nazis, wütende Pegidisten und AFDler, die auf Flüchtlinge schießen wollen.
Das Rudel ist ein Ensemble aus 66 bis zu 2 Meter hohen und in Metall gegossenen „Wolfmenschen“. Der Transport der Gruppe erfordert 5 große Sattelschlepper.
Umrahmt werden die Wölfe von 3 Meter langen Informationstafeln, die zu Diskussionen über Rassismus und Gewalt anregen sollen. Am Ende befinden sich leere Tafeln, auf denen die Besucher niederschreiben können, was wir tun können damit niemand mehr hassen muss. Geplant ist zudem die Verteilung eine 40-seitigen Informationsbroschüre.
Die Wölfe an der Frauenkirche wirken bedrohlich und werfen Fragen auf:
Was passiert, wenn die Formen der Ordnung und des Zusammenhalts zerbrechen und Fremdenfeindlichkeit sich wie ein Virus ausbreitet? Wenn moralisch-ethische Regeln ihre Gültigkeit verlieren und die Gesellschaft zunehmend von Angst, Gewalt und Verrohung geprägt wird? Wenn blinder Nationalismus sich breitmacht? Wenn Menschen aus der Enge der eigenen Lebensverhältnisse eine Sichtweise entwickeln wie Kaninchen im Stall? Wenn Staaten, der inneren Verrohung folgend, auch nach außen aufrüsten und aggressivere Töne anschlagen würden?
Was also passiert, wenn der Mensch des Menschen Wolf wird? Die Ausstellung: „Die Wölfe sind zurück“ soll das zeigen und uns eine Warnung sein.
Geschaffen hat die Figuren der Taschenlampenfabrikant Rainer Opolka. Dresden ist der Auftakt zu einer Tour der Wölfe durch die Hauptstädte aller Bundesländer, die über 1 Million Menschen sehen sollen. Der Künstler will mit der spektakulären Aktion die Bürger anregen mehr gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt zu tun und das Schweigen über die Rechtsentwicklung zu brechen. „Wir müssen mit den Menschen reden“, so sagt er, „denn wir werden der Rechtsentwicklung nicht dadurch begegnen können, indem wir alle nur nach Berlin starren.“
Rainer Opolka hat sich vorgenommen tausende Gespräche zu führen. Er wird während der Ausstellungen fast durchgängig anwesend sein.
Kunstprojekte sind oft Grund für heiße Diskussionen. Im Grunde sollen sie es ja auch sein. Schließlich meint ja der Künstler mit so einer Aktion etwas zu bewegen. Mir gefallen solche Projekte. In Punkto Wölfe aber gibt es historisch betrachtet von meiner Seite eine weitere Sicht. „Der böse Wolf“ / „Wolfsschanze“ / „Wehrwölfe“ usw. Da gibt es aber historisch gesehen im alten Ägypten ebenfalls einen „Schwarzen Wolf“. Er ist eine Sagenfigur aus der Hieroglyphenwelt, „Anubis“, „Upuaut“, „Schakal“. Die Hüter der Totenwelt, die den Zeremonien vorausgehen, die die Toten bewachen. Es sind Tiere aus dem Kreis der altägyptischen heiligen Tiere. Naja und am Ende hat der Künstler tatsächlich mit seinen Wölfen die Absicht, die Frauenkirche vor „Bösem“ zu schützen.
Das nenn ich mal eine gute Reaktion der Stadt… nur, sie kommt ein bisschen spät! Hätte den Platz schon längst so blockieren können…
Wer zahlt diesen Schwachsinn des gestörten Produzenten? Was wollen wir damit für ein Zeichen setzen, etwa unsere Schwäche, dass die Realität abhanden gekommen ist und wir nicht mehr in der Realität leben? Auch so ein Trittbrettfahrer, der auf den Geldgeberzug aufspringen möchte.Versuche es einmal mit ehrlicher Arbeit!!!
Großartig
Finde ich sehr gut, wenn Kunst politische Themen aufgreift und die Menschen auf einer anderen, intuitiven Ebene erreicht. Zudem ist der Wolf (leider) das Symboltier rechter Gruppierungen.
Ich habe am Montag schon beim Aufbau mir meine Gedanken darüber gemacht. Es ist wahr, nur über die Probleme zu schweigen bringt gar nichts. Man muss sich auch daran reiben können. Es ist manchmal schwer unbeliebte Meinungen anzuhören, geht aber nicht anders.
Ich wünsche der Installation viel Erfolg.
Super Aktion! Können die Wölfe dann auch nach Österreich kommen?
Gruselig! Soll das Kunst sein oder kann das wieder weg ? Da möchte ich tausendmal lieber wieder die PEGIDA-Demo auf dem Neumarkt !
Eher zufällig auf der proasyl-Facebook-Seite von der Rückkehr der Wölfe erfahren: was für ein großartiges Projekt! Da ich aus Göttingen komme, würde es mich brennend interessieren, wann die Ausstellung in Hannover gastiert. Viel Erfolg wünsche ich allen Beteiligten!
Ich finde es richtig diese Ausstellung in Dresden als Kunststadt, Stadt der Kultur und Stadt der Mahnung zu starten. Ich würde mir sehr wünschen, dass die Ausstellung ganz viele Menschen, auch in den anderen Städten, zum Nachdenken über den Populismus anregt und sie dessen Gefährlichkeit erkennen. Kein Mensch hat es auf diesem Planeten verdient von einem anderen getreten zu werden. Und ich hoffe, dass diese Ausstellung dazu beitragen wird, Anstoß für ein Umdenken zu sein.
Wir sind alle nur Menschen und haben nur das eine kurze Leben
Der Wolf ist ein Raubtier
Endlich ein mutiges Zeichen. Kunst mit so viel Inhalt. Danke Herr opolka.
Ein weiterer Beweis dafür das Kunst mehr kann wie die Politik mit Erklärungen .
Eine beeindruckende Aktion welche Frau Petri auf bekannt populistische Art kommentiert hat . …getroffene Hunde_Wölfe bellen.
Schade das die Aktion nur so kurz Station macht. Wir würden als Unternehmer gern für eine Schulklasse aus unserer Region die Fahrt zur Ausstellung finanzieren. Ich werde mich umgehend kümmern
Wann kommen die Wölfe nach Hamburg?
Wir würden gerne vom 9. bis zum 17. Juli in Hamburg am Rathausmarkt ausstellen, haben aber noch keine Genehmigung.
Super Aktion, ich freue mich auf „Die Wölfe“ in München.
Hallo Hr. Opolka,
Sie haben das Thema gut auf den Punkt gebracht und visualisiert. Denn genau so empfinde ich auch die Beißreflexe, die ich als unMENSCHlich bezeichnen möchte. Sind wir alle doch noch mehr Wolf als Mensch? Bereit, das Territorium zu verteidigen, auch wenn es genug Raum bietet für Mitmenschlichkeit und Toleranz, weil … man weiss ja nie …? Ich hoffe sehr, das unsere Gesellschaft noch in der Lage ist, das Thema Flüchtlinge wieder auf die Sachebene zu bringen und Deutschland wieder im internationalen Ansehen dahin zu bringen, worauf wir die letzten 60 Jahre stolz sein durften – ein tolerantes und offenes Land mit einer unverdrängbaren Geschichte, die uns lehrte, wohin uns „die Wölfe“ brachten. Auch wenn Europa daran zerbrechen sollte: Wir können es uns leisten, toll zu sein.
Eine sehr kreative und beeindruckende Aktion von Rainer Opolka. Es sieht wirklich gespenstisch aus, und sie hat darüber hinaus auch einen hohen ästhetischen Wert. Für mich persönlich ist das wichtig. Aber die Botschaft die dahinter steht, nämlich mit den Menschen zu reden, ist eminent wichtig und durch Nichts zu ersetzen! Hochachtung! Diese Aktion kann sicher nicht allein bewirken, dass Vernunft einkehrt. Aber sie ist sicher ein Mosaikstein der dazu beitragen kann. Ich wünsche es jedenfalls sehr.
Das ist ja mal eine gute Idee. Negative Gedanken und Gefühle werden sichtbar gemacht. Man kann nur hoffen, dass sie sich nicht bei der breiten Masse durchsetzen können.
Die Ausstellung ist schauerlich – bedrückend. Es geht unter die Haut. vollste Zustimmung findet die Aussage auf einer der Tafeln, dass die Flüchtlingsangelegenheit lediglich ein Katalysator ist, für die Wut und die Ohnmacht für andere, längst bekannte Probleme, die aus der Ungerechtigkeit und aus der Globalisierung sich immer weiter verschärfen.
Demokratie muss wehrhaft sein – vielmehr jedoch selbstkritisch. Wir brauchen eine neue Kultur, die die Grenzüberschreitungen, die wir wirtschaftlich, sozial … ständig begehen, feststellen. Die Evolution kennt kein ‚Begrenzungsgen: wir müssen uns bewusst begrenzen – mit unseren Ansprüchen aller Art.
bitte sprecht mit Eurer Aktion auch Politiker an und ermuntert sie auch unangenehmes ehrlich und verständlich auszusprechen damit die Menschen sie verstehen können. Herumeiern und sich hinter „political correctness“ zu verstecken spüren die Bürger. Das schafft Misstrauen und Frustration bei den Menschen. Zivilcourage sollten Politiker beispielhaft zeigen und nicht parteipolitisch mit den Wölfen heulen, heute so und morgen so.
Hallo, die Ausstellung sollte unbedingt auch in Nürnberg am Hauptmarkt ausgestellt werden. Nürnberg hat eine umfangreiche braune Vergangenheit und wäre sicherlich der richtige Ort!
Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus. [Marie von Ebner-Eschenbach]. Vielen herzlichen Dank Herr Opolka für Ihre überaus gelungene Ausstellung und Ihr Arrangement.
Bin gerade zufällig dran vorbei gekommen. Eine sehr gut gemachte, sympathische Aktion. Vielen Dank dafür und in Hoffnung, dass der ein oder andere Wolf dadurch ins Nachdenken kommt…Viele Grüße
Kunst bewegt viel! Weiter so!
Fruchtbar ist er, der Schoß, der Hass und Menschenverachtendes hervorbringt. So gefährlich, so gebärfreudig.
Die Kreaturen wirken imponierend, bedrohlich und beängstigend.
Eine tolle Art, sich diesem brisanten Thema zu widmen und zweifelsohne zum Hinschauen zu bewegen.
Unsere Gesellschaft schaut zu oft weg, Politiker wie normale Bürger.
Danke Herr Opolka!
Ich war mit meiner Frau einige Tage in Dresden. Ich habe jeden Tag die Ausstellung besucht.
Ich war tief beeindruckt. Rainer Opalka, mit dem ich mich auch unterhalten habe, verdient höchsten Respekt. Mit äußerster Präzision wird die Polemik gegen Ausländer und Andersdenkende angesprochen. gefallen hat mir daß auch viele Jugendliche die Ausstellung besuchten und teilweise sehr nachdenklich diesen Ort verließen. Ich habe mich auch mit Einheimischen Personen unterhalten, welche die Ausstellung positiv beurteilten, so daß ich hoffe daß man sich in Dresden besinnt und die Volksverhetzer in ihre Schranken weist. Rainer Opalka und seinem Team wünsche ich weiterhin viel Erfolg.
Leider gibt es zu wenige Opalkas. (ein Zwillingspaar ist zu wenig)
Herr Opelka,
danke für Ihr Engagement. Eine wichtige und richtungsweisende Ausstellung, die Sie und Ihre Mitarbeiter auf die Beine gestellt haben. Ihr gesellschaftliches Engagement ist Vorbild für viele. Ich freue mich auf die Ausstellung in der schleswig-hiolsteinischen Landes-hauptstadt und werde sie erneut – so wie auch in Dresden – aufsuchen und hoffentlich auch dort wieder Ihnen begegnen.