"Die Wölfe sind zurück" kommen nach Cottbus

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MAHNWACHE
Wir dürfen nicht weiter wegsehen:
Wölfe mit Hitlergruß auf dem Markplatz in Cottbus

Mächtige Bronzewölfe stehen von Mittwoch, 17.10.2018 (ab 12.00 Uhr) bis Donnerstag, 18.10.2018 (19.00 Uhr) auf dem Altmarkt in Cottbus: 2 Wölfe zeigen den Hitlergruß, einer greift an, einer hat eine Augenbinde um und ist (noch) an der Leine. Umrahmt wird die Kunstaktion von riesigen Schildern, auf denen steht
– „Wo gehetzt wird, wird später auch getreten.“
– „Die zentrale Geste der NS Zeit: der Hitlergruß. Heute wieder modern?“
– „Wölfe bitte nicht füttern!“.
– „Stoppt jede Hasspropaganda“
Es gibt nicht „Die Ungläubigen“, „ Die Juden“ oder „Die Ausländer“. Intolerant ausgrenzender Islamismus und völkischer Rassismus gehören geächtet. Religiös oder rassistisch motivierte Gewalt ist hart zu bestrafen.

Der Künstler Rainer Opolka, dessen Ausstellung „Die Wölfe sind zurück? “ u.a. in Dresden, Berlin und Potsdam von über 250.000 Menschen besucht wurde, will mit der Aktion auf die Zerrissenheit der Gesellschaft aufmerksam machen und gegen Hass und Gewalt protestieren.

Es ist etwas faul, wenn Terroristen, Asylbewerber oder Kriminelle morden. Hier muss der Rechtsstaat hart durchgreifen und die Täter konsequent bestraften. Aber es ist ebenso problematisch, wenn der Hitlergruß gezeigt, Menschen wegen Ihrer Hautfarbe gejagt, Asylheime angesteckt, Journalisten angegriffen und jüdische Restaurants überfallen werden. Weshalb, so fragt Rainer Opolka, werden nicht Kriege und Armut, sondern die Menschen, die davor flüchten, als Bedrohung wahrgenommen?

Besonders beunruhigt uns die Radikalisierung der AFD. Die AFD, die als Anti-Euro-Protestpartei begonnen hatte, sucht heute den Schulterschluss mit Rechtsradikalen und schreibt Texte, mit denen sich die NPD vor Jahren nicht an die Öffentlichkeit getraut hätte. Beispiel: die AFD Oder- Spree veröffentlicht auf ihrer offiziellen Facebook-Seite einen Text, in dem es wörtlich heißt: „Wir wollen als deutsche Rasse überleben… und weiß sein dürfen…“ . Das pikante daran: der Kreis Oder-Spree deckt sich zum großen Teil mit dem Bundestagswahlkreis von AFD-Chef Alexander Gauland. Rainer Opolka fragt: „Herr Gauland, sind Sie völkischer Rassist? Rassismus löst nicht ein Deutsches oder Cottbuser Problem, er schafft Probleme und ist zutiefst menschenverachtend.“

Es gibt immer Gründe, mit der Politik der Bundesregierung oder der Stadt Cottbus unzufrieden zu sein. Unsere Demokratie bedarf des Widerspruchs, der Opposition und der konstruktiven Kritik. Rechtsradikalismus ebenso wie intoleranter Islamismus spalten dagegen die Gesellschaft und schwächen die Demokratie. Nehmen wir den Hitlergruß, der neuerdings wieder in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Dieser Gruß war die Geste einer Gesellschaft, an deren Ende verbrannte Kinder, vergaste Juden und 50 Millionen Tote standen. Ich protestiere mit den Wölfen gegen jede Art von Hass und Gewalt, ganz gleich ob diese von Deutschen oder Ausländern, von Terroristen, Neonazis, gewalttätigen Islamisten oder „normalen“ Straftätern ausgeht.

Mit meinen Wölfen provoziere ich, denn ich will Menschen in Gespräche verwickeln. Wir müssen miteinander reden und konstruktiv aufeinander zugehen. Nur gemeinsam können wir unser Land und Cottbus besser gestalten. Dazu brauchen wir weder rechtsradikale Ideologen noch einen von außen organsierten Wanderzirkus wie „Zukunft Heimat“, sondern die Institutionen der Demokratie.

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