Dankeschön, Landeshauptstadt Potsdam!
Liebe Freunde,
„Die Wölfe sind zurück?“ – Kunst gegen Hass und Gewalt.
Wir wollen uns hier noch einmal bei allen Unterstützern und Freuden unserer Ausstellung in Potsdam bedanken. Wir zählten annähernd 40.000 Besucher, verteilten 30.000 Broschüren, führten unzählige Diskussionen und Gespräche. Das Klima war positiv, Beschimpfungen die Ausnahme.
Die AFD-Fraktion im Brandenburger Landtag bezeichnete uns als linksradikale Hetzer. Warum? Wir haben Ihnen einen Spiegel vorgehalten.
1.500 Besucher schrieben auf insgesamt 6 Tafeln, was wir gegen Hass und Gewalt tun können. Die meisten Schreiber forderten mehr Respekt und Offenheit, nicht wenige wiesen aber auch darauf hin, dass bestimmte Lebensbedingungen zu Verbitterung und Hass führen. Wie reagiert ein Rentner, der mit 72 Jahren noch arbeiten gehen muss, wenn er auf dem Heimweg von der Schicht junge Asylbewerber lärmend und auf dem Handy spielend durch die Innenstadt ziehen sieht?
Menschlichkeit muss man sich leisten können, unsere Gesellschaft hat aber einen Teil der Menschen nicht mehr mitgenommen und Ohnmacht und Verbitterungskulturen hervorgebracht. Insgesamt hat sich viel Enttäuschung aufgestaut, die von der AFD jetzt nationalistisch aufgeladen wird.
Auch die Europa-Skepsis nimmt zu. Erinnern wir uns: große Konzerne wie Amazon konnten in Luxemburg individuell abgestimmte Steuerabkommen schließen, sie zahlen z.T. nur ein paar Prozent Steuern und prellen die anderen EU-Staaten um viele Milliarden. Der damalige Luxemburger Regierungschef hieß Jean-Claude Juncker, er ist heute Chef der EU-Kommission.
So etwas schafft kein Vertrauen, im Gegenteil.
Problematisch ist auch, dass Sensationsnachrichten für unsere Medien ein Geschäftsmodell darstellen und Schlagzeilen über Terror jenseits von Hintergrundinformationen die Hirne mit Angst fluten. Nicht wenige Menschen haben Angst, wenn sie z.B. eine Frau mit Kopftuch oder junge Muslime auf den Straßen sehen. Verwechseln sie die, die brutalen Krieg führen mit denen, die vor dem Krieg fliehen? Bedanken möchte ich mich hier im Einzelnen bei Thom und Mohammed,
die 17 Tage bei Wind und Wetter mit mir vor dem Landtag gestanden haben, bei Herrn Oberbürgermeister Jakobs, der die Ausstellung überhaupt erst möglich gemacht hat und bei Frau Schirdewan und Frau Peetz-Mühlstein von der Stadtverwaltung Potsdam, von denen ich einfach nur sagen kann, dass sie klasse sind.
Bedanken möchte ich mich aber vor allem bei den Potsdamern. Der Zuspruch war überwältigend. Wir müssen gemeinsam gegen die Rechtsentwicklung angehen und Lebensbedingungen schaffen, in denen Hass und Rassismus keinen Platz mehr haben. Dies erfordert einen langen Atem.
Die Luftbilder stammen von Lutz Hannemann. Vielen Dank dafür.
Ich habe die Ausstellung in Berlin gesehen und bin zutiefst beeindruckt. Das Begleitheft finde ich ausgezeichnet, man sollte es an Schulen verteilen. Ich freue mich, dass die Ausstellung nach Düsseldorf kommen wird.
@Ruth Sauerwein Ich bin eher weniger beeindruckt, da man nur auf Symptome aufmerksam macht und nicht auf Ursachen. PS: Ich finde die Wölfchen niedlich.